Herausforderungen und Chancen

Die Auswirkungen des Cyber Resilience Acts auf KMU

Mit dem Cyber Resilience Act setzt die EU neue Massstäbe für die Sicherheit vernetzter Produkte. Für KMU bedeutet dies eine Gratwanderung zwischen Compliance-Herausforderungen und Marktchancen. Gezielte Massnahmen helfen, die Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen.

18.11.2024Text: Xavier Ruchti0 Kommentare
Lone island stands as a beacon of solitude and resilience.

Der Cyber Resilience Act (CRA) der Europäischen Union markiert einen Wendepunkt in der Cybersicherheit für vernetzte Produkte, wie IoT-Geräte und intelligente Anwendungen. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bringt diese Regelung sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. In diesem Beitrag beleuchten wir zentrale Hindernisse und zeigen, wie KMU durch gezielte Massnahmen nicht nur die Vorgaben des CRAs erfüllen, sondern langfristig davon profitieren können.

Was ist der Cyber Resilience Act?

Mit dem Cyber Resilience Act will die EU die Cybersicherheit vernetzter Produkte auf ein neues Level heben. Digitale Produkte und Dienstleistungen müssen künftig strenge Sicherheitsstandards einhalten, um gegen Cyberbedrohungen gewappnet zu sein.

Darüber hinaus zielt der CRA darauf ab, das Vertrauen der Verbraucher in digitale Produkte und deren Sicherheit zu stärken, was den langfristigen Geschäftserfolg für Unternehmen unterstützen soll. Der Act gilt für alle in der EU vertriebenen Produkte und tritt voraussichtlich Ende 2024 in Kraft. Bis spätestens November 2027 sollen Unternehmen die Vorgaben vollständig umgesetzt haben.

KMU müssen schrittweise sicherstellen, dass sie Sicherheitslücken in ihren Produkten nicht nur erkennen, sondern auch konsequent schliessen. Diese Anforderungen mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, bieten jedoch immense Chancen für Unternehmen, die frühzeitig handeln. Wenn sie den CRA proaktiv angehen, werden sie Wettbewerbsvorteile geniessen und ihre Marktstellung stärken können.

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Herausforderungen für KMU: Was kommt auf Unternehmen zu?

KMU, die digitale Produkte oder Dienstleistungen vermarkten, stehen mit dem CRA vor mehreren Baustellen. Sie betreffen nicht nur die Produktentwicklung, sondern auch die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen.

Technische Veränderungen und Sicherheitsanforderungen

Der CRA fordert von Unternehmen, dass sie die Cybersicherheit ihrer Produkte verstärken und deren Integrität über den gesamten Lebenszyklus hinweg garantieren. Das bedeutet, KMU müssen ihre aktuellen Produkte und Systeme bewerten, Sicherheitslücken identifizieren und sofortige Anpassungen vornehmen.

Gleichzeitig gilt es, bei zukünftigen Entwicklungen im Auge zu behalten, dass alle Anforderungen von Anfang an berücksichtigt werden. Dabei ist es wichtig, zu beachten, dass der CRA kontinuierliche Sicherheitsprüfungen und Updates verlangt, um die dauerhafte Konformität zu gewährleisten. Es handelt sich hierbei um einen fortlaufenden und nicht um einen einmaligen Prozess.

Erforderliche Kompetenzen im Team

Um den CRA-Vorgaben gerecht zu werden, ist es entscheidend, dass das Team über die notwendigen Fähigkeiten verfügt. Vor allem in den IT- und Entwicklungsabteilungen müssen Mitarbeitende mit den neuesten Sicherheitsstandards vertraut sein. Gezielte Schulungen sind nötig, damit das Team in der Lage ist, Sicherheitsprotokolle in den Entwicklungsprozess zu integrieren und rechtzeitig auf Bedrohungen zu reagieren.

Finanzielle Hürden

Die Einhaltung des CRAs geht oft mit finanziellen Aufwendungen einher. Investitionen in IT-Sicherheitslösungen und die Weiterbildung der Belegschaft stellen für viele KMU mit begrenzten Budgets eine Herausforderung dar. Allerdings sollten Unternehmen auch die langfristigen Einsparungen berücksichtigen, die durch präventive Massnahmen erzielt werden. Cyberangriffe und daraus resultierende Reputationsschäden verursachen wesentlich höhere Kosten als die einmaligen Investitionen in Sicherheitslösungen.

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Chancen für KMU: Wettbewerbsvorteile durch proaktives Handeln

Der CRA bringt für KMU nicht nur Pflichten mit sich, sondern bietet auch erhebliche Chancen. Durch gezielte und frühzeitige Anpassungen an die neuen Sicherheitsstandards können KMU ihre Prozesse optimieren und sich im Wettbewerb abheben.

Der CRA als Wettbewerbsvorteil

Die zeitnahe Erfüllung der CRA-Anforderungen positioniert Unternehmen als Vorreiter im Bereich Cybersicherheit. Viele Kunden und Geschäftspartner neigen dazu, Unternehmen zu bevorzugen, die strenge Sicherheitsstandards aufweisen. Ein proaktiver Ansatz bei der Umsetzung des CRAs verbessert das Unternehmensimage erheblich und stärkt das Vertrauen der Kundschaft nachhaltig. Mithilfe freiwilliger Zertifizierungen können KMU das Einhalten des CRAs dokumentieren und als Qualitätsmerkmal nutzen, um ihre Glaubwürdigkeit im Markt zu steigern.

Erschliessung neuer Märkte

Durch die konsequente Wahrung strenger Sicherheitsstandards sind kleine und mittlere Unternehmen in der Lage, neue Marktchancen zu erschliessen. Organisationen, die den Cyber Resilience Act beachten, haben so die Möglichkeit, in diesen Bereichen neue Geschäftsfelder zu eröffnen und ihre Marktstellung langfristig zu festigen.

Schutz vor Sanktionen

Unternehmen, die die Vorgaben des CRAs nicht einhalten, riskieren erhebliche Strafen und Sanktionen. Kleine und mittelständische Unternehmen, die frühzeitig die Sicherheitsanforderungen umsetzen, minimieren ihr rechtliches und finanzielles Risiko und gewährleisten gleichzeitig die Kontinuität ihrer Geschäftsaktivitäten.

Strategische Massnahmen: So sollten sich KMU auf den Cyber Resilience Act vorbereiten

Um den Herausforderungen des CRAs zu begegnen, ist es wichtig, dass KMU proaktiv und strategisch vorgehen. Als Experten im Bereich digitaler Geschäftsmodelle und Cybersicherheit schlagen wir die folgenden Strategien vor:

Sicherheitsanalyse und Risikobewertung

Eine gründliche Sicherheitsanalyse bildet den ersten Schritt, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren. Produkte, Prozesse und IT-Infrastrukturen müssen auf Sicherheitslücken überprüft werden. Zudem hilft eine klare Risikobewertung dabei, Massnahmen zu priorisieren und einen Zeitplan zur Umstrukturierung zu entwickeln.

Sicherheitsprotokolle implementieren

Für eine effektive Risikominderung sind Unternehmungen gut beraten, ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich zu evaluieren und zu aktualisieren. Dazu zählt das Überholen der Sicherheitsmechanismen und die Etablierung eines fortlaufenden Monitoring-Systems, um Gefahren frühzeitig zu identifizieren und darauf zu reagieren.

Schulungen und Weiterbildung

Die Mitarbeitenden spielen eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der neuen Anforderungen des CRAs. Gezielte Workshops für IT- und Entwicklungsteams sind notwendig, um die erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln. Unternehmen sollten strukturierte Schulungspläne erarbeiten, die sich auf die spezifischen Regularien des CRAs und die Cybersicherheit konzentrieren.

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Nutzung externer Experten

KMU besitzen oft nicht die nötigen internen Kapazitäten, um die Vorgaben des Cyber Resilience Act eigenständig zu erfüllen. Externe Fachkräfte bieten hier Vorteile wie spezialisierte Expertise, flexible Skalierung, objektive Perspektiven und effizientere Projektumsetzungen.

Vorsicht bei Open-Source-Software

Firmen, die Open-Source-Software einsetzen, müssen besonders wachsam sein. Der CRA fordert auch für diese Software Sicherheitsverantwortung. KMU sollten daher wissen, welche Open-Source-Komponenten sie nutzen und wie diese abgesichert werden können. Dazu gehören regelmässige Updates, der Einsatz von Sicherheitswerkzeugen, gründliche Code-Reviews, Zugriffskontrollen, klare Sicherheitsrichtlinien und kontinuierliches Monitoring.

bbv als starker Partner für die Zukunft

Der Cyber Resilience Act stellt kleine und mittlere Unternehmen vor neue Herausforderungen. Wer diese frühzeitig bewältigt, profitiert nicht nur von einem Wettbewerbsvorteil, sondern sichert auch betriebskritische Abläufe und Kundendaten langfristig ab.

bbv bietet umfangreiche Unterstützung für KMU bei der Umsetzung der CRA-Anforderungen. Ob durch gezielte Analysen, massgeschneiderte Schulungen oder die Einführung fortschrittlicher Sicherheitslösungen – mit uns gehen Sie in eine erfolgreiche und gesetzeskonforme Zukunft. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um die Anforderungen des CRAs zu erfüllen und das Vertrauen Ihrer Kunden nachhaltig zu stärken.

Der Experte

Daniel Höfliger

Daniel Höfliger, Head of Business Area und Senior Consultant bei bbv, verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Beratung zu komplexen IT-Sicherheitsfragen. Seine praxisorientierten Lösungsansätze und sein umfassender Blick auf Cybersicherheit, stets angepasst an die modernen Anforderungen von Unternehmen, zeichnen ihn aus. Mit seinem Fokus auf kontinuierliche Innovation und seinem tiefen Verständnis der Herausforderungen der digitalen Transformation ist Daniel Höfliger die ideale Wahl für Unternehmen, die sich auf die Vorgaben des Cyber Resilience Acts vorbereiten möchten.

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