Holistischer Ansatz

Digitale Transformation ist mehr als Technologie: Warum ein ganzheitlicher Ansatz für KMU unerlässlich ist

Viele KMU verbinden digitale Transformation vor allem mit neuen Technologien. Doch nachhaltiger Erfolg entsteht erst, wenn auch Strategie, Kultur und der Fokus aufs Kundenerlebnis mitgedacht werden.

27.06.2025Text: Xavier Ruchti0 Kommentare
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Die digitale Transformation verändert Geschäftsmodelle, Prozesse und Unternehmenskulturen – gerade im Mittelstand. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) reicht es jedoch nicht aus, einfach neue Technologien einzuführen. Nur wer die Digitalisierung im KMU ganzheitlich betrachtet, wird langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

Eine rein technikgetriebene Herangehensweise greift zu kurz. Erfolgreich ist, wer alle relevanten Ebenen mitdenkt – von der strategischen Ausrichtung, über die Unternehmenskultur, bis hin zum Kundenerlebnis. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum die holistische digitale Transformation der entscheidende Schlüssel zum Erfolg ist und welche Rolle die Säulen der digitalen Transformation dabei spielen.

Was bedeutet eine ganzheitliche digitale Transformation?

Anders als einzelne Digitalisierungsmassnahmen zielt die holistische Transformation auf eine tiefgreifende Erneuerung des gesamten Unternehmens ab. Sie versteht Digitalisierung als Querschnittsthema, das technologische, strukturelle, kulturelle und strategische Elemente gleichermassen berücksichtigt.

Gerade für KMUs bedeutet das: Digitalisierung ganzheitlich anzugehen, statt punktuell zu digitalisieren. Nur durch diese umfassende Sichtweise lassen sich nachhaltige Effekte erzielen – sowohl intern als auch in der Marktpositionierung.

Warum Technik allein nicht genügt

Die Einführung neuer Systeme ist nur dann wirksam, wenn sie in einen sinnvollen Gesamtkontext eingebettet wird.

Fehlende Schulungen, starre Abläufe oder mangelnde Zielklarheit führen schnell dazu, dass digitale Lösungen ins Leere laufen. In vielen Fällen stagnieren die Projekte unter ihren Möglichkeiten, weil:

  • bestehende Prozesse unverändert bleiben,
  • Mitarbeitende nicht ausreichend vorbereitet oder einbezogen wurden,
  • der Nutzen für Kundinnen und Kunden nicht erkennbar ist
  • und es keine strategische Leitplanke für die Umsetzung gibt.
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Die sechs zentralen Säulen einer erfolgreichen digitalen Transformation

Eine holistische digitale Transformation ruht auf sechs Säulen. Unternehmen, die alle Bereiche im Blick behalten, steigern ihre Effizienz, erhöhen die Kundenbindung und schaffen eine zukunftsfähige Organisation.

1. Technologie – Enabler, nicht Treiber

Moderne IT-Infrastrukturen, Softwarelösungen und Plattformen bilden das Rückgrat digitaler Initiativen. Doch sie entfalten ihren Nutzen nur dann, wenn sie gezielt ausgewählt, integriert und auf reale Anforderungen abgestimmt sind.

Eine Software allein löst kein Problem. Erst ihr intelligenter Einsatz innerhalb durchdachter Strukturen macht sie zu einem Erfolgsfaktor.

2. Prozesse – Strukturen hinterfragen und neu denken

Bestehende Abläufe sollten im Zuge der Digitalisierung nicht einfach digitalisiert, sondern konsequent optimiert werden. Das bedeutet: Ineffizienzen erkennen, Silos abbauen, Schnittstellen definieren und Verantwortlichkeiten klären.

Erfolgreiche Unternehmen nutzen die digitale Transformation, um Prozesse neu auszurichten – transparent, effizient und skalierbar.

3. Mensch und Kultur – der Motor der Veränderung

Digitale Initiativen scheitern häufig an fehlender Akzeptanz. Deshalb gilt es, Mitarbeitende aktiv einzubinden, Ängste ernst zu nehmen und Weiterbildung direkt zu fördern.

Darüber hinaus braucht es eine Unternehmenskultur, die offen gegenüber Veränderungen ist, Innovationsfreude stärkt und Fehler als Lernchance versteht. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle.

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Den Menschen ins Zentrum rücken

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Nur wer Mitarbeitende einbindet, nutzt das volle Potenzial der digitalen Transformation.
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4. Die Kundschaft – Ausgangspunkt und Ziel jeder digitalen Entwicklung

Digitalisierung muss sich an den Erwartungen und Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden orientieren. Nur wenn diese konsequent in den Mittelpunkt gerückt werden, entstehen lösungsorientierte Services, funktionierende Kommunikationswege und konsistente Kundenerlebnisse.

Der Blick von aussen nach innen ist dabei ebenso wichtig wie die kontinuierliche Analyse des Kundenverhaltens.

5. Strategie – Orientierung und Fokus schaffen

Digitalisierung braucht Richtung. Eine klare strategische Ausrichtung definiert, was erreicht werden soll, warum es relevant ist und wie der Erfolg gemessen wird.

Nur wenn digitale Massnahmen auf langfristige Unternehmensziele einzahlen, werden sie nachhaltig wirksam. Die Strategie legt die Basis für Priorisierung, Ressourcenplanung und Entscheidungsprozesse.

6. Daten – Rohstoff für fundierte Entscheidungen

Daten sind das Fundament moderner Organisationen. Doch viele KMUs schöpfen deren Potenzial nicht aus. Es braucht ein konsequent aufgebautes Datenmanagement, das Informationen zentralisiert, Qualität sichert und Erkenntnisse nutzbar macht.

Daten ermöglichen nicht nur operative Effizienz, sondern auch strategische Vorausschau und individuelle Kundenansprache.

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Praxisbeispiel: CRM-Einführung ohne Veränderung – ein Lehrstück für ganzheitliches Denken

Ein Unternehmen aus dem produzierenden Mittelstand entscheidet sich für ein neues CRM-System. Die Erwartungen sind hoch: bessere Kundenübersicht, effizientere Kommunikation, klare Vertriebsplanung.

Die technische Implementierung verläuft reibungslos. Dennoch stellt sich nach einigen Monaten Ernüchterung ein:

  • Die Nutzung bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück.
  • Vertriebsprozesse laufen ausserhalb des Systems.
  • Daten sind unvollständig oder werden gar nicht gepflegt.
  • Mitarbeitende empfinden das System als zusätzliche Belastung.

Was lief schief?

  • Die Vertriebsprozesse wurden nicht angepasst, sondern unverändert in das System übertragen.
  • Schulungen fanden nicht in ausreichendem Umfang statt.
  • Die Einführung wurde als IT-Projekt behandelt, nicht als strategische Initiative.
  • Die Kundenvorteile wurden weder erklärt noch spürbar dargestellt.

Das Ergebnis: Ein reines Technologieprojekt ohne Rückbindung an die sechs Säulen der digitalen Transformation kann nicht greifen. Erst durch eine ganzheitliche Digitalisierung im KMU-Kontext wird aus dem Tool ein echter Geschäftsvorteil.

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Der holistische Blick macht den Unterschied

Eine holistische digitale Transformation ist für KMUs kein Luxus, sondern eine strategische Notwendigkeit. Nur wer Technologie mit Organisation, Prozessen, Menschen, Kundensicht und Daten verknüpft, nutzt die Digitalisierung als Wachstumschance.

Die Digitalisierung bei KMUs nachhaltig anzugehen, heisst: weg von Insellösungen, hin zu integrierten Konzepten. Unternehmen, die diesen Weg beschreiten, sichern sich nicht nur Effizienzgewinne, sondern auch Innovationskraft und Zukunftssicherheit. Digitalisierung ist kein Projekt. Sie ist ein Prozess, der das gesamte Unternehmen verändert, wenn Sie ihn ganzheitlich denken.

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Der Experte

Thomas Fischer

Thomas Fischer ist Head of Business Area DXS & AI bei bbv. Mit seinem Fokus auf digitale Transformation und Künstliche Intelligenz begleitet er Unternehmen auf ihrem Weg in die Zukunft. Seine langjährigen Erfahrungen in der Unternehmensführung und der Umsetzung komplexer IT-Projekte machen ihn zu einem vertrauensvollen Partner für innovative Lösungen.

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