Die Einführung einer neuen Programmiersprache wie Rust in ein bestehendes Team kann eine herausfordernde Aufgabe sein. Mit einer auf Ihre Teamgrösse und Projektkomplexität abgestimmten Implementierungsstrategie kann dieser Übergang erfolgreich gestaltet werden. In diesem Blogpost erläutern wir, wie Sie Ihr Team erfolgreich auf Rust umstellen können, indem Sie auf motivierte Individuen setzen, eine klare Roadmap entwickeln und kontinuierlich Wissen weitergeben.
Motivierte Individuen bilden ein Rust-Pilotteam
Eine zentrale Idee für die Einführung von Rust ist die Bildung eines Pilotteams aus motivierten Personen. Dies ist angelehnt an Prinzip #5 aus dem Agile Manifesto:
«Build projects around motivated individuals. Give them the environment and support they need, and trust them to get the job done».
Dieses Pilotteam fungiert als Keimzelle für die Rust-Expertise in Ihrer Organisation. Die anfängliche Gruppe kann klein sein – wichtiger als die Grösse ist die Begeisterung und Lernbereitschaft der Beteiligten. Über die Zeit kann das Team durch Integration weiterer Personen organisch wachsen. Sobald das Team eine gewisse Grösse erreicht, empfiehlt sich eine Aufteilung in zwei neue Teams. Jedes der zwei Teams kann dann als Multiplikator fungieren und das Rust-Know-how in unterschiedliche Projektbereiche tragen.
Quiz
Testen Sie Ihr Rust-Wissen!
Rust-Einführung: Eine klare Roadmap sorgt für Orientierung
Die Umstellung zu Rust bedeutet konkret: Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Pilotteam eine Roadmap, die konkrete Meilensteine, realistische Zeitpläne und klare Rollen definiert. Die Roadmap sollte folgende Elemente umfassen:
- Definierte Lernphasen mit angemessenen Zeitfenstern
- Identifikation geeigneter Pilotprojekte
- Governance-Strukturen für Rust-bezogene Entscheidungen
- CI/CD-Strategien für die Integration von Rust-Code
- Metriken zur Erfolgsmessung der Transition
Eine gut kommunizierte Roadmap gibt allen Beteiligten Orientierung und macht den Fortschritt sichtbar. Sie hilft zudem, Stakeholders über den Verlauf der Transition zu informieren und deren Unterstützung zu sichern.
Vorbereitung auf Rust: Schulungen und Wissensaustausch
Ein umfassendes Schulungskonzept ist essenziell, um das Team auf Rust vorzubereiten. Dieses Konzept sollte sowohl einen Rust-Basiskurs als auch einen Rust-Transferkurs umfassen. Ein Basiskurs vermittelt die Grundlagen der Sprache, insbesondere das Ownership- und Borrowing-Modell von Rust. So sind die Teilnehmenden befähigt – allenfalls unter Anleitung – am Produktivcode zu arbeiten. Weil die Teammitglieder oft einen diversen fachlichen Hintergrund haben, müssen Transferkurse auf ihr Wissen und ihre Ziele abgestimmt sein. Bei diesen Kursen geht es darum, Muster aus herkömmlichen Sprachen wie C++ oder C# in Rust zu übertragen und alternative Lösungsansätze zu entwickeln und einzusetzen.
Zusätzlich zu den Schulungen werden Gefässe zum Wissensaustausch geschaffen, wie beispielsweise Slack-Kanäle oder Communities. Diese Plattformen fördern den Austausch von Erfahrungen und Wissen und unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung der Fähigkeiten im Team.
Ersetzt Rust bald C++?
Das Rennen der Programmiersprachen
Rust-Pilotprojekte und kontinuierliche Verbesserung
Ein wichtiger Schritt in der Rust-Transition ist die Identifizierung eines Pilotprojekts oder Pilotteilprojekts. Dieses Pilotprojekt dient als Test- und Lernfeld für die neuen Technologien und Methoden. Die Umsetzung erfolgt zunächst durch das Pilotteam. Enge Zusammenarbeit fördert den Wissensaustausch. Randbedingungen wie ein strukturiertes Backlog, klare Anforderungen und mutiges Setzen von Prioritäten unterstützen und befähigen das Team in seiner Arbeit. Die zentralen Ziele dabei sind:
- Kontinuierliche Verbesserung der Skills: Die Teammitglieder sollen ihre Fähigkeiten stetig weiterentwickeln.
- Entdecken und Anwenden von Mustern: Es gilt, Muster zu identifizieren, wie Businessprozesse in Rust abgebildet werden können.
- Etablieren von Wissen zu architektonischen Querschnittsthemen: Lösungen für architektonische Fragen sollen entwickelt und dokumentiert werden.
- Wissensverbreitung: Das erworbene Wissen wird festgehalten und mittels geeigneter Architekturdokumentation strukturiert und verbreitet.
Durch diese Massnahmen wird sichergestellt, dass das Team nicht nur die technischen Fähigkeiten in Rust erweitert, sondern auch wertvolle Erfahrungen und Best Practices für zukünftige Projekte sammelt.
Unterstützung durch Rust-Experten
Die Unterstützung durch erfahrene Coaches und Expertinnen ist ein wesentlicher Bestandteil des Rust-Transition-Services. Senior Consultants, Software-Architektinnen und Rust-Experten bringen ihre Erfahrung und ihr Wissen ein, um den Übergang zu erleichtern und das Team bei Fragen und Herausforderungen zu unterstützen. Diese Unterstützung kann durch Workshops, Projektmitarbeit oder individuelle Coachings erfolgen.
Rust Transition Service
Sicher in die Zukunft
Nach Rust-Implementierung: Anpassung des HR-Karrierepfads
Die Einführung von Rust legt konsequenterweise auch eine Anpassung des HR-Karrierepfads nahe. Es muss geklärt werden, wie die neuen Fähigkeiten in Rust in die bestehenden Karrierepfade integriert werden können und welche Auswirkungen dies auf die Karriereentwicklung der Teammitglieder hat. Diese Anpassungen sollten frühzeitig in der Transitionsphase erfolgen, um den Teammitgliedern klare Perspektiven zu bieten.
Fazit: Rust-Umstellung nur mit Planung
Die Umstellung eines Teams auf die Programmiersprache Rust erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Durch die Bildung eines motivierten Pilotteams, die Entwicklung einer klaren Roadmap, geeignete Schulungen und die Unterstützung durch Experten kann der Übergang erfolgreich gestaltet werden. Mit einer geeigneten Vorgehensweise und den richtigen Ressourcen wird das Team in der Lage sein, produktive Software mit Rust zu entwickeln und die Vorteile dieser modernen Programmiersprache zu nutzen.
Nehmen Sie mit unseren Experten Kontakt auf und diskutieren Sie die Migration zu Rust von Ihrem spezifischen Produkt.

Der Experte
Oliver With
Oliver With ist Spezialist für Embedded Software. Als Senior-Entwickler ist er überzeugt, dass eng zusammenarbeitende Teams komplexe Probleme am besten lösen. Kreativität in der Lösungsfindung vereint er mit Qualität in der Entwicklung, um erfolgreiche Produkte zu schaffen. Er ist Rust-Enthusiast, weil es mit Rust erstmals eine Sprache gibt, die Sicherheit, Performance, Akzeptanz in der Industrie und Ergonomie für Entwickler kombiniert.