Ladezeit, der Conversion-Killer im eCommerce

Sechs Tipps, um die Performance Ihres Webshops zu verbessern

Performance-Probleme gelten als der Conversion-Killer schlechthin im eCommerce. Weshalb nimmt die Performance von Webshops ab und was lässt sich dagegen tun? Diese Fragen beantworten wir in diesem Blog-Beitrag.

24.06.2024Text: bbv0 Kommentare
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Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Laden und müssen minutenlang warten, bis Ihnen jemand hilft. Die Chancen stehen gut, dass Sie frustriert den Laden verlassen und woanders einkaufen gehen. Genau das passiert in der digitalen Welt, wenn Ihr Webshop langsam lädt.

In der schnelllebigen Welt des eCommerce ist die Geduld der Kunden begrenzt. Eine langsame Produktseite kann dazu führen, dass Kunden den Shop verlassen und zur Konkurrenz wechseln. Eine kurze Ladezeit ist also nicht nur eine Frage der Benutzerfreundlichkeit, sondern absolut umsatzrelevant und entscheidend, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Eine schlechte Webshop-Performance hat direkten Einfluss auf die Conversion Rate. Quelle: Akamai, The state of online retail performance, 2017

 

Doch wie lässt sich eine schlechte Performance vermeiden, und welche Strategien können implementiert werden? Diese Fragen sind für den Erfolg im hart umkämpften eCommerce-Markt von zentraler Bedeutung. Wir geben Antworten.

Deshalb geht’s mit der Performance bergab

Neue Online-Shops starten oft mit guter Performance. Probleme entwickeln sich jedoch meist schleichend und werden oft zu spät erkannt. Zu diesem Zeitpunkt haben bereits viele Kunden negative Erfahrungen gemacht. Verschiedene Faktoren tragen zur Performance-Verschlechterung bei:

  • Skalierung: Mehr Kunden bedeuten mehr Belastung für die Infrastruktur.
  • Datenbankwachstum: Ein grösseres Produktangebot führt zu mehr Bestellungen und höherer Datenbanklast.
  • Komplexität: Neue Features erhöhen die Systemanforderungen.
  • Externe Faktoren: Langsame Schnittstellen von Partnern können die Performance beeinträchtigen.
  • Saisonale Spitzen: Events wie der Black Friday können die Performance kurzfristig verschlechtern.

Überwachung und Früherkennung sind zentral

Das kontinuierliche Überwachen der Shop-Performance ist deshalb entscheidend. Sie ermöglicht frühzeitiges Eingreifen und verhindert Kundenverluste. Der Fokus sollte dabei auf kundenrelevanten Funktionen wie Suche, Artikelansicht, Katalognavigation und Checkout liegen. Weniger wichtige Funktionen wie Profilverwaltung können vernachlässigt werden.

Auch die Infrastruktur sollte überwacht werden, insbesondere CPU-Auslastung, Speicherverbrauch und Netzwerkleistung.

Engpässe identifizieren mit Performancetests

Der offensichtlichste und vermeintlich einfachste Weg, die Performance zu optimieren, ist die Skalierung der Infrastruktur. Das ist jedoch oft nur eine kurzfristige Lösung, weil eine Verdoppelung der Infrastruktur nicht eine Verdoppelung der Performance bedeutet.

Der erste Schritt zur langfristigen Verbesserung ist die Identifizierung von Engpässen. Performancetests können hierbei wertvolle Erkenntnisse liefern. Anschließend können gezielte Massnahmen ergriffen werden, um diese Engpässe zu beseitigen.

Hier geben wir Ihnen sechs Tipps, wie Sie die Performance Ihres Webshops optimieren:

  1. Caching nutzen: Überlastete Datenbanken können die Geschwindigkeit Ihres Onlineshops beeinträchtigen. Nutzen Sie Caching, um häufig abgerufene Produktdaten zwischenzuspeichern. So müssen diese nicht bei jedem Zugriff neu geladen werden, was die Ladezeiten erheblich verkürzt.
  2. Suchfunktion optimieren: Die Produktsuche kann eine Datenbank schnell auslasten. Verlagern Sie diese Funktion in spezialisierte Suchmaschinen wie Solr oder Elasticsearch. Diese bieten nicht nur eine schnellere Suche, sondern auch zusätzliche Features wie Autovervollständigung und facettenreiche Filteroptionen.
  3. Asynchrone Prozesse: Eine Bestellung löst viele Aktionen aus, von der Bestellbestätigung bis zur Lageraktualisierung. Diese Prozesse müssen nicht in Echtzeit erfolgen. Lagern Sie sie zeitversetzt aus, um den Checkout-Prozess zu beschleunigen und die Serverlast zu reduzieren.
  4. Modulare Architektur: Nicht alle Shop-Funktionen sind gleich wichtig für die Performance. Durch eine modulare Architektur können Sie die Infrastruktur für zeitkritische und weniger zeitkritische Funktionen separat optimieren. Das spart Kosten und erhöht die Flexibilität.
  5. Skalierbarkeit planen: An Tagen mit hohem Besucheraufkommen, wie dem Black Friday, muss Ihr Shop besonders leistungsfähig sein. Planen Sie im Voraus und skalieren Sie Ihre Ressourcen temporär hoch, um den Ansturm zu bewältigen.
  6. Datenbank-Indizes pflegen: Eine unaufgeräumte Datenbank kann die Performance erheblich beeinträchtigen. Nutzen Sie spezielle Tools, um effiziente Indizes zu erstellen und überflüssige zu entfernen. Aber Vorsicht: Nicht alle selten genutzten Indizes sind überflüssig. Manche sind für spezielle Prozesse unerlässlich.

Fazit

Die Bewältigung von Performanceproblemen im eCommerce ist komplex und erfordert Investitionen in Zeit und Geld. Frühzeitige Erkennung und schnelles Handeln sind deshalb entscheidend. Die Skalierung der Infrastruktur bietet in den meisten Fällen aber nur kurzfristige Abhilfe, es braucht langfristige Strategien.

Ein ausgewogener Ansatz aus schnellen Massnahmen und langfristiger Planung führt zu anhaltender Performance-Verbesserung und damit zum Erfolg.

Der Autor

Kevin Wyden

Kevin Wyden ist Senior Software Engineer bei bbv. Er verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung als .NET-Fullstack-Entwickler und beschäftigt sich schwerpunktmässig mit Webentwicklung. Performance und Qualität von eCommerce-Lösungen sind ihm ein besonderes Anliegen.

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