Internet der Dinge

Potentiale erkennen und bewerten mit dem bbv-IoT-Reifegradmodell

Das "Internet of Things" bringt immer wieder neue Angebote mit sich. Das bbv-IoT-Reifegradmodell zeigt, wie diese genau einzuordnen sind.

01.10.2015Text: tnt-graphics0 Kommentare
Softwareentwicklung Mann

Reichen ein QR-Code und ein Smartphone aus und schon ist man Teil des «Internet der Dinge»? Oder muss in ein «Ding» wieder Informationen zurückfliessen, die sein Verhalten ändert? Das «Internet der Dinge» steht noch am Anfang seiner Entwicklung. In verschiedenen Bereichen entstehen neue Lösungen und damit neue Angebote. Doch wie soll man die Angebote im «Internet der Dinge» einordnen? Wie soll man ein mögliches Potential erkennen und bewerten?

Eine Antwort darauf ist das von bbv-Experten entwickelte bbv-IoT-Reifegradmodell. Das Modell zeichnet sich dadurch aus, dass mit jeder Stufe der Grad der Komplexität steigt und jede darauffolgende Stufe die Vorhergehende beinhaltet. Durch die Abstufungen beurteilt der Experte eine Lösung differenziert und zeigt das mögliche Potential auf. Wie bbv das IoT-Reifegradmodell anwendet, zeigt das folgende Beispiel für einen Autoverleih.

Stufe 1 – Einfach

Die Stufe 1 des bbv IoT-Reifegradmodells beschreibt eine minimale Lösung im «Internet der Dinge». Dabei sind die Systeme nicht miteinander verbunden und es ist kein Backend vorhanden. Es kommen Sensoren, RFID oder QR-Code zum Einsatz. Für das Auslösen einer Handlung ist eine menschliche Aktion notwendig.

Beispiel: Ein Autoverleih stellt eine App für Smartphones zur Verfügung. Stellt der Kunde das Leihauto nach Gebrauch ab, wird mit der App der Standort des Wagens ermittelt, indem mit QR-Code das Auto identifiziert wird und die GPS-Daten an die Zentrale gemeldet werden.

Stufe 2 – Verbunden

In der Stufe 2 sind die einzelnen Systeme miteinander verbunden, wobei es sich in der Regel um proprietäre Insel-Lösungen handelt. Der Bezug von Daten von einem Fremdsystem ist möglich. Das Auslösen einer Handlung kann durch eine Maschine erfolgen.

Beispiel: Das Leihauto ist über Mobilfunk mit dem Internet verbunden und meldet selbständig seinen Standort an die Zentrale des Autoverleihs.

Stufe 3 – Organisiert

Bei der Stufe 3 des bbv-IoT-Reifegradmodells werden die Daten auf einem Backend abgelegt, an das die Systeme angeschlossen sind (in der Regel eine Cloud). Es kommen Standards zum Einsatz, womit die Anbindung von Clients und Services verschiedener Hersteller möglich ist. Die Daten werden, auch auf Mobile oder Tablet, visualisiert oder in Drittsysteme (ERP/CRM) integriert. Ein zusätzliches Angebot kann aus Remote Updates oder Fernwartung bestehen.

Beispiel: Das Angebot eines Backend Service durch einen Anbieter für unterschiedliche Autoverleiher ist eine mögliche Lösung. Der Backend Service ist mandantenfähig und kann die Daten unterschiedlicher Autoverleiher an weltweiten Standorten verarbeiten. Jeder Autoverleiher kann sich die ihm zugeordneten Daten ansehen und in sein eigenes CRM-System übertragen.

Stufe 4 – Reaktiv

Die Stufe 4 ist durch eine reaktive Intelligenz (vergangenheitsbezogen) gekennzeichnet, wie sie z.B. bei einer Störungsmeldung vorliegt. Die Datenanalyse, unterstützt durch den Einsatz eines Data Warehouse und Business Intelligence, wird für die Verbesserungen der Produkte genutzt.

Beispiel: Eine Lösung für einen Autoverleih ist zum Beispiel die Analyse von Engpässen bei der Bereitstellung von Fahrzeugen an verschiedenen Standorten. Daraus folgt eine Optimierung der zugehörigen Prozesse.

Stufe 5 – Intelligent

Die Stufe 5 stellt zurzeit den höchsten Reifegrad einer Anwendung im bbv-IoT-Reifegradmodell dar. Die Stufe zeichnet sich durch eine vorhersagende Intelligenz, wie z.B. zukünftige Störungsfälle sowie einem Rückfluss von Daten zum Zweck der Optimierung der Clients, aus.

Beispiel: Anstatt, wie im vorhergehenden Beispiel beschrieben, auf Engpässe zu reagieren, wird aufgrund der gewonnen Positionsdaten sowie weiterer Informationen eine Vorhersage getroffen, an welchen Standorten welche Fahrzeuge benötigt werden. Entsprechend werden im laufenden Betrieb die Standorte der Fahrzeuge des Autoverleihs optimiert und angepasst.

Das bbv-IoT-Reifegradmodell

Zu Beginn stellten wir die Frage, ob ein QR-Code und ein Smartphone ausreichen, um Teil des «Internet der Dinge» zu sein. Auf Grundlage des bbv-IoT-Reifegradmodell kann dies mit «Ja» beantwortet werden. Mit Hilfe des Reifegradmodells kann nun das Potential ermittelt und bewertet werden. Beim Beispiel des Autoverleihs handelt es sich um eine Anwendung der Stufe 1 (Einfach). Ein mögliches Potential besteht darin, wie im Beispiel für die Stufe 2 (Verbunden) gezeigt, dass die Fahrzeuge ihren Standort selbst mittels Mobilfunk an die Zentrale melden.

IoT-Reifegradmodell

Das bbv-IoT-Reifegradmodell.

 

bbv-IoT-Reifegradmodell am Beispiel eines Autoverleihs:

  • Stufe 1: Mit dem Lesen eines QR-Codes am Auto wird der Standort des Autos nach Gebrauch der Zentrale gemeldet (via App / GPS)
  • Stufe 2: Das Auto ist via Mobilefunk mit dem Internet verbunden und meldet selbstständig seinen Standort der Zentrale
  • Stufe 3: Nutzung des Backend-Ends als Service. Car-Sharing-Firma und Back-End-Anbieter sind unterschiedliche Firmen; Backend-Anbieter ist mandantenfähig (mehrere Car-Sharing-Firmen (Paris, Bern, Berlin, New York) auf dem gleichen System.
  • Stufe 4: Analyse von Engpässen, die aufgetreten sind (fehlenden Autos). Optimierung des Prozesses.
  • Stufe 5: Vorhersage, wo welche Leihautos benötigt werden

Unser Wissen im Abo

Transformationsbeschleuniger Künstliche Intelligenz

Keine Strategie ist auch keine Lösung

AI/KI
Erkenntnisse des Swiss AI Impact Reports 2024

Die 3 Typen im Umgang mit generativer KI

AI/KI
Sichere und ethische Verwendung von KI

Der AI Act: rechtliche Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz

AI/KI

Attention!

Sorry, so far we got only content in English for this section.

Achtung!

Entschuldigung, bisher haben wir für diesen Abschnitt nur deutschsprachige Inhalte.