8 goldene Regeln

Machen Sie Ihr Feedback beliebt!

Feedback ist wichtig. Das wissen wir. Doch wie gebe ich Feedback, sodass es meinem Gegenüber leichtfällt, dies anzunehmen? Andreas Heini, Requirements Engineer bei bbv, gibt 8 goldene Regeln für positives Feedback.

16.01.2019Text: tnt-graphics0 Kommentare
Feedbackkultur

Feedback geben und erhalten wir jeden Tag, in agilen Teams ist dies ein fester Bestandteil der Retrospektive. Eine positive Feedbackkultur fördert die Teamarbeit, das Engagement, die Leistung und die Kreativität der Mitarbeitenden. Feedback ist daher zentral für jedes Unternehmen.

Wie gibt man am besten Feedback? Dazu hat Andreas Heini, Requirements Engineer bei bbv, einige Erfahrungen gesammelt: «Feedback geben will gelernt sein, in den seltensten Fällen kann man das ‘einfach so’. Es lohnt sich, hierzu ein paar Regeln zu lernen, damit das Feedback auf offene Ohren stösst und nicht in den falschen Hals gelangt.» Wichtig aber ist auch die eigene Erwartung, so Andreas Heini, denn nicht immer geht der andere auf das Feedback ein und setzt die vorgeschlagene Lösung um. «Daher ist es wichtig, auch als Feedback-Geber offen zu sein für das Gespräch. Meist nimmt es eine ganz andere Wendung und man findet gemeinsam Lösungen, an die man vorher nicht gedacht hat».

Für positives Feedback gibt es 8 goldene Regeln:

  1. Gib so früh wie möglich dein Feedback. Darauf zu hoffen, dass der Kollege schon weiss, was er falsch gemacht hat, ist meist kein guter Rat. Sobald dir etwas auffällt, bitte ihn oder sie frühzeitig um ein Gespräch unter vier Augen. So ist die Situation noch frisch und dein Feedback sehr konkret.
  2. Sichere dich ab, ob der andere Zeit hat. Nicht jeder hat gerade den Kopf frei, um richtig zuzuhören. Frage vor dem Gespräch, ob du jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt mit ihm oder ihr sprechen kannst. So kannst du sicher sein, dass die Person ein offenes Ohr für dein Feedback hat.
  3. Fokussiere auf das Verhalten. Beschreibe,
    1. welches Verhalten du
    2. in einem konkreten Fall beobachtet hast,
    3. welche Wirkung dies auf dich hatte und
    4. was du als Verbesserung siehst (optional).

So ist es für den anderen nachvollziehbar. Formuliere es als Ich-Botschaft. Und bleibe bei dem Beispiel. Bringe nicht noch andere Geschichten mit ein und vermeide solche Adverbien wie «immer» oder «nie». Das ist nicht konstruktiv und auch nicht konkret.

  1. Mache daraus ein Gespräch. Zu Beginn wird es ein Monolog sein, die Person wird dir zuhören (müssen). Sobald du bei deinem Verbesserungsvorschlag angekommen bist, lade den anderen ein, diesen Vorschlag mit dir zu diskutieren. Vielleicht findet ihr gemeinsam noch andere Lösungen, an die du im ersten Moment nicht gedacht hast.

So, jetzt bist du dran. Auch als Feedback-Geber musst du selbst offen für Feedback sein. Daher kommen noch 4 weitere Regeln hinzu:

  1. Frage selbst nach Feedback. Frage den anderen, wie er dein Verhalten empfindet. Was hättest du besser machen können? So hast du die Chance, dich selber besser kennenzulernen und dein Verhalten zu verbessern.
  2. Nicht verteidigen. Wenn du Feedback erhältst, höre erst einmal zu, bevor du auf Angriff gehst. Gib dem anderen Raum, seine Eindrücke zu schildern. Dies fällt vor allem dann schwer, wenn das Feedback ungefragt, oder sogar ungehobelt daherkommt. (Nicht jeder hat die ersten vier Feedbackregeln gelernt.) Aber es ist genauso wertvoll.
  3. Suche nach Klarheit. Gehe nochmals zurück zu dem Anlass eures Gesprächs. Habt ihr eine Lösung gefunden, die für euch beide passt? Rechtfertige dich nicht. Überlege dir, ob das Feedback etwas Wahres hat.
  4. Und bedanke dich! Denk daran: Feedback erhalten ist ein Geschenk. Ob du es annehmen willst, darfst du aber selber entscheiden.

Feedback ist ein Zeichen von Wertschätzung. Du hast dir Gedanken gemacht über Verbesserungsvorschläge, sodass der andere daraus lernen kann. Im Idealfall kommt die Person zu einem anderen Zeitpunkt auf dich zu, und gibt dir wiederum Feedback, dass dir weiterhilft. Damit kommt ihr beide vorwärts. Win-Win.

Übung

Möchtest du die Feedbackkultur in deinem Team fördern? Hier eine Übung dazu:

Feedback-Paternoster: Diese Übung verbessert die Zusammenarbeit im Team, weil die Teilnehmer ihr Verhalten im Team besser kennenlernen und verstehen.

Während der Übung spricht jeder Teilnehmer mit jedem. Dabei wechseln die Teilnehmer ihre Plätze im Kreis herum, was der Übung den Namen «Paternoster» gab. Pro Gespräch werden 5 Minuten angesetzt, dann wird die Seite gewechselt.

Folgende Sätze werden in den 5 Minuten vervollständigt:

  • Ich arbeite gerne mit dir, weil …
  • Ich würde noch ein bisschen lieber mit dir zusammenarbeiten, wenn …
  • An deiner Art zu kommunizieren gefällt mir …
  • Deine Art zu kommunizieren würde mir noch etwas besser gefallen, wenn …
  • An deiner Rolle im Team schätze ich vor allem …
  • Für mich wäre dein Beitrag ans Team noch etwas besser, wenn …

 

Die Ergebnisse und der Effekt dieser Übung überrascht jedes Mal. Wichtig ist, dass die Aussagen bei den Teilnehmern bleiben und nicht öffentlich gestreut werden.

Mehr Informationen zu: warum Feedback wichtig ist und wie man durch Feedback lernt.

Der Experte

Andreas Heini

Andreas Heini ist als Senior Requirements Engineer bei bbv tätig. Seinen Erfahrungsschatz schöpft er aus langjähriger Tätigkeit als Software-Entwickler, Scrum Master, Requirements Engineer, Product Owner und Coach. Er liebt es, im Team Ausserordentliches zu erreichen.

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