Gerätetypen
Die momentan wichtigsten Gerätetypen am Markt sind:
- Feature Phone
- Smartphone
- Smartwatch
- Tablet
Daneben existieren viele weitere, für spezielle Anwendungsfälle optimierte Gerätetypen. Meist werden diese Geräte mit leicht modifizierten Versionen der Smartphone-Betriebssysteme betrieben:
- Phablets
- Convertibles
- E-Book-Reader
- Spielkonsolen
- Embedded-Geräte
- Fitness-Armbänder
- Smart TV
- Car-Infotainmentsysteme
- Augmented Reality
- Virtual Reality
Sensoren und Aktoren
Moderne Mobilgeräte bieten eine Vielzahl an Sensoren und Aktoren. Darunter finden sich auch immer mal wieder skurrile Dinge, beispielsweise Smartphones mit Wärmebildkameras oder Iris-Scannern. Durch sinnvolle Integration dieser Möglichkeiten in die eigenen Applikationen können neue und spannende Nutzungsmodelle und Dienstleistungen geschaffen werden. Eine nicht abschliessende Sammlung an verfügbaren Sensoren und Aktoren:
Eingabe (1)
- Touchscreen
- Keyboard
- Mikrofon
- Kamera
- GPS
- Beschleunigung
- Lage
- Näherung
- Helligkeit
Eingabe (2)
- Elektromagnetisch
- Barometer
- Thermometer
- Magnetometer
- Fingerabdruck
- Pulsmesser
- Iris-Scanner
- Gasdetektor
- Wärmebildkamera
Ausgabe
- Display
- E-Ink Display
- LED
- Lautsprecher
- Vibration
- Haptisch
Kommunikation
- GSM
- GPRS/EDGE
- UMTS
- LTE
- Infrarot
- Bluetooth
- WLAN
- LAN
- NFC/RFID
Betriebssysteme
Die beiden grossen Betriebssysteme im Mobile-Bereich sind momentan Apple iOS und Google Android. Weit abgeschlagen auf dem dritten Platz befindet sich Microsoft Windows Mobile. Regional gibt es grosse Unterschiede in den Marktanteilen (Tabelle 1).
Die Schweiz ist beispielsweise ein sehr starkes Land für Apple. Wesentlicher Hauptgrund hierfür ist die hohe Zahlungskraft der schweizerischen Bevölkerung.
- Android
- iOS
- Windows Mobile
- Andere
Weltweit
- 87 %
- 12 %
- < 1 %
- < 1 %
Europa
- 69 %
- 26 %
- 3 %
- 2 %
Schweiz
- 42 %
- 54 %
- 3 %
- 1 %
Quellen: Weltweit, Europa, Schweiz
Schauen wir uns nachfolgend die drei wichtigsten Betriebssysteme mit ihren Eigenschaften etwas genauer an.
Google Android
Android wird von der von Google gegründeten Open Handset Alliance (OHA) entwickelt. Die OHA ist ein Konsortium von 84 Unternehmen, das die Schaffung von offenen Standards für Mobilgeräte als Ziel hat. Android ist freie, quelloffene Software und basiert auf dem Linux-Kernel. Varianten vom «normalen» Android für Smartphones und Tablets gibt es für Smartwatches (Android Wear) und Autos (Android Auto).
Aufgrund der freien Verfügbarkeit von Android existiert eine riesige Zahl an unterschiedlichen Android-Geräten auf dem Markt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von «Fragmentierung». Die Hersteller der OpenSignal-App haben im August 2015 die Downloads ihrer App im Google Play Store analysiert. Die 682 000 untersuchten Downloads haben sich auf, sage und schreibe, 24 093 unterschiedliche Gerätekonfigurationen verteilt.
Die 24 093 Geräte-Typen grafisch dargestellt. Quelle: OpenSignal.
Das Problem der Fragmentierung wird durch den Umstand weiter verschärft, dass viele der Hersteller ihren Android-Geräten eine angepasste grafische Oberfläche verpassen. Da die Pflege der grafischen Oberfläche zeit- und kostenintensiv ist, erhalten gerade günstigere Geräte oft keine Updates auf neue Android-Versionen. So lässt sich auch erklären, warum das mittlerweile über drei Jahre alte Android 4.4 (KitKat) noch einen Marktanteil von fast 21% für sich beanspruchen kann (Stand Mai 2017).
Verteilung der Android-Versionen im Markt. Quelle: Google
Apple iOS
iOS ist ein von Apple entwickeltes mobiles Betriebssystem für das iPhone, das iPad und den iPod. Auf iOS basieren ausserdem watchOS für die Apple Watch sowie tvOS für das Apple TV. iOS baut auf dem OS-X-Kern von Apple auf.
iOS wird nur auf eigener Hardware von Apple eingesetzt – im Gegensatz zu Android und Windows Mobile. Dadurch ist die Vielfalt an Geräten und Betriebssystemversionen im Markt viel geringer als bei Android. Dies erleichtert die Aktualisierung der Geräte erheblich. Als beispielsweise im Herbst 2015 iOS 9 auf den Markt kam, war dieses nach sechs Tagen schon auf über 50% aller Apple-Geräte installiert.
Die Geschlossenheit der Plattform ist zugleich aber auch der grosse Nachteil der Plattform – Geräte von alternativen Herstellern sucht man vergebens. Dasselbe gilt für die Entwicklungstools: Entweder man nimmt, was einem Apple liefert, oder man verzichtet auf die Plattform. Dieser «Zwang» geht sogar so weit, dass ein Apple Computer mit macOS als Entwicklungsgerät benötigt wird.
Microsoft Windows Mobile
Die Mobile-Sparte gilt als grosses Sorgenkind bei Microsoft. Nach zahlreichen Umbenennungen – die Plattform wurde mehrmals neu konzipiert – ist man mit Windows 10 nun wieder zum Namen Windows Mobile zurückgekehrt.
Windows 10 Mobile basiert auf demselben Windows-NT-Kernel wie das Betriebssystem Windows 10. Das System wurde für Geräte mit ARM-Prozessor mit einer Bildschirmdiagonale bis 8 Zoll entwickelt. Geräte mit grösseren Bildschirmen (z. B. Tablets) werden mit der Desktop-Variante von Windows 10 ausgeliefert. Aufgrund des gemeinsamen Betriebssystemkerns sind Anwendungen für verschiedene Gerätetypen vergleichsweise einfach umzusetzen.
Windows 10 – Universal Windows Platform.
Im deutschsprachigen Raum gibt es momentan nur drei Geräte mit Windows 10 Mobile, allesamt von Microsoft. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern: Im Sommer 2016 hat Microsoft bekannt gegeben, dass sie selber keine Hardware mehr produzieren werden. Ob und in welcher Form Windows Mobile weiterentwickelt wird, ist offen. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Hersteller auf die Plattform aufspringen werden, ist aufgrund fehlender Nachfrage am Markt mehr als gering.
Weitere Informationen
Der Text dieses Blogposts stammt aus unserem Booklet «Mobile: Entwicklung, UX & Testing». In diesem erfahren Sie ganz kompakt, welche Chancen Ihnen «Mobile» bietet und was Sie für die Entwicklung hochwertiger Mobilapplikationen benötigen und beachten sollten.
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